Convective Outlook 31.07.2018

Forecaster: Kahnert

Morgen greift eine schwache Kaltfront auf den äußersten Nordwesten Deutschlands über. Trotz moderater CAPE Werte bis 700 J/kg besteht ab den Mittagsstunden die Gefahr linear organisierter Konvektion, die sich ausgehend vom Emsland/Ostfriesland ost-nordostwärts verlagert. Möglicherweise sind bereits aus der Nacht heraus erste Zellen denkbar (SuperHD simuliert gar etwas MCS-Ähnliches). Aufgrund der erhöhten hochreichenden Windscherung (0-6 km Bulkshear bei 15-20 m/s) sind bei etwaigen Zellen auch (eingebettete) mesozyklonale Strukturen denkbar. Daher besteht ein leicht erhöhtes Unwetterrisiko, primär vor linearem Starkwind.
Bedingt durch zunehmende niedertroposphärische Windscherung ist auch ein leicht erhöhtes Tornadorisiko nicht von der Hand zu weisen (2%).
Die Modelle sind sich bezüglich Auslösung und raumzeitlicher Verteilung der Konvekion noch recht uneins (COSMO-D2 und EUR04 simuliert fast gar keine Niederschlagssignale), sodass von einer 50% Gewitterlinie in dieser Region abgesehen wurde.

Darüber hinaus besteht auch an einer vorgelagerten Feuchteflusskonvergenz Gewitterpotential >=50% von Nord nach Süd über der östlichen Mitte des Landes. Die Unwetterwahrscheinlichkeit liegt wegen der limitierten Scherung in diesem Bereich aber jenseits eines Severe Threats.

Über NRW ist das Unwetterpotential nur gering. Einzelne Schauer/Hitzegewitter mit Starkregen können aber am Nachmittag primär über den Mittelgebirgen auftreten.